Bravo, Präsident Barrow!

„Es gibt keine vernünftige Erziehung als die, Vorbild zu sein.“ (Albert Einstein) Da fällt mir Adama Barrow ein. Seit einem Jahr ist er Gambias Präsident, nachdem er den langjährigen, korrupten Präsidenten Yahya Jammeh in Wahlen besiegt hatte. Barrow konnte sein Amt erst antreten, als westafrikanische Truppen in Gambia ein-rückten und Jammeh zur Aufgabe zwangen. Der nahm dann viel Geld, Gold und Autos mit auf seiner „Flucht“ ins „Exil“.

Meine Hoffnung gilt Adama Barrow.

Er wurde 1965 am Oberlauf des Gambia gebo-ren, wo ich in den achtziger Jahren für den Internationalen Genossenschaftsbund (London) unterwegs war, um junge Menschen für eine Ausbildung als Alphabetisie-rungslehrer für Reis- und Erdnussbauern zu gewinnen. In einem gut ausgestatteten Bildungszentrum mit Internat bildete ich Lehrer aus, produzierte Unterrichtsmateria-lien und beriet landwirtschaftliche Genossenschaften in Fragen der Alphabetisie-rung von Erwachsenen, wie ich es schon in Somalia für die dortige Regierung ge-tan hatte. Nur Frauen waren bereit, unser Stipendium anzunehmen und sich bei uns in Yundum bei Brikama ausbilden zu lassen. Allerdings: die meisten Männer weigerten sich, von Frauen unterrichtet zu werden. Lieber hielten sie sich in der Nähe von Hotels auf, um Touristen und Touristinnen Koffer zu tragen und andere Dienste anzubieten...

1988 wurde Adama Barrow nach der Ablehnung seines Asylantrages aus Deutsch-land abgeschoben - für ihn ein Schlüsselerlebnis. Er beschloss, fortan sein Glück im eigenen Land zu versuchen und seinen Geist und seine Schaffenskraft in den Dienst seiner Heimat zu stellen, die gute Möglichkeiten bietet, vernünftig entwickelt zu werden. Er nennt sich einen bekennenden workaholic (Arbeitssüchtigen). Inzwi-schen nehmen sich junge Gambier ihn zum Vorbild und bleiben in Gambia. Bravo, Adama Barrow! Wenn noch Familienplanung dazu kommt, kann Hoffnung wach-sen. Nur so geht es. Gambias und ganz Afrikas Probleme werden nicht kleiner, wenn ein Gambier in Käfertal Straßen fegt. Was immer er zu bieten hat - in seiner Heimat wird es viel mehr gebraucht. Nicht zu reden von gambischen „Flüchtlingen“, die in Mannheim Drogen dealen.

Das Ungetane in arabischen und afrikanischen Ländern steht himmelhoch. Die Umsetzung des dringend zu Tuenden in Bildung und in Arbeitsplätze braucht un-ternehmerische, genossenschaftliche, gewerkschaftliche und staatliche Initiativen der Menschen vor Ort, Bürgerinitiativen und Vereine. Wo solche Energien entste-hen, können wir Europäer mit Erfahrung, Forschung und Finanzierung helfen. Ich kenne keinen Deutschen, der dazu nicht bereit wäre.

WOCHENBLATT Mannheim

25. Janaur 2018

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