Leitbild Mannheim 2030

Schwer fällt, das Phänomen Zeit zu erfassen. Da Zeit nicht anschaulich ist, behelfen wir uns mit Bildern aus unserer Raumerfahrung. Wir sagen von einem Ereignis, es liegt hinter uns. Von einem anderen, das wir erwarten, es liegt vor uns. Dabei kann die Illusion eines dem Raumschiff gleichen Zeitschiffes entstehen,

mit dem wir durch die Zeit schweben, während Ereignisse auf uns zusegeln, vorüber gleiten und hinter uns in einen Raum entschweben, den wir Vergangenheit nennen. Ge-naue Betrachtung lässt uns die Illusion erkennen. Das Künftige kommt uns nicht entgegen, und wir begegnen ihm nicht wie einem Haus am Straßenrand. Kinder kommen ihren Eltern nicht entgegen, sondern aus ihnen hervor. Das Vergehende erzeugt das Werdende. Die blutende Wunde zwischen Vergehen und Werden ist die immerwährende Gegenwart.

Wir schaffen das Jahr 2030 schon jetzt mit jeder Handlung und Unterlassung, ob geplant oder unbedacht. Dabei ist unser Verhalten wohl wirkmächtiger als unsere Ideen. Dennoch müssen wir Visionen und Pläne entwickeln. Sie können hilfreich sein, sofern sie unser gegenwärtiges Handeln anleiten. Wir können durch unser alltägliches Verhalten mitbestimmen, wie die Welt im Jahre 2030 aussehen wird. Das Schlüsselwort für gewollte Folgen unseres Handelns heißt Nachhaltigkeit. Sie wird scheitern, wenn wir der überhitzten Beschleunigung durch Globalisierung in allen Lebensbereichen nicht Widerstand leisten.

Mein Leitbild für unsere Stadt im Jahre 2030 lautet: „Mannheim – DIE GARTEN-STADT an Fluss und Strom. Nachhaltigkeit als gestaltende Vielfalt im Alltag.“ Die Gartenstadt ist ursprünglich ein von dem Briten Ebenezer Howard im Jahr 1898 in England entworfenes Modell zur Stadtteil-Entwicklung gegen die schlechten Wohn- und Lebensverhältnisse in den wachsenden Großstädten. Ich übertrage die Gartenstadt-Idee auf die ganze Stadt. Dadurch wandelt sie sich. Wir haben heute weniger Platz für klassische Gärten. Aber wir lernen, Flächen in Gärten zu verwan-deln, an die man früher nicht hätte denken können. Ich plädiere für Zusammenar-beit der neuen Bewegungen „urban gardening“ (Urbanes Gärtnern) mit Haus- und Schrebergärtnern und den Pflegern städtischen Grüns wie Parks und Friedhöfen. Gerade die klassischen Gärtner müssen den Trend zu Monokulturen, Ausbreitung von Edelschotter ums Haus und Versiegelung umkehren, um Platz zu schaffen für insekten-, vogel- und kleintierfreundliche Milieus. Kein Stück Land ist zu klein, kein Balkon zu schmal, um nicht positive Wirkungen hervorzulocken. Dies ist Pflicht ge-genüber Natur und Gemeinschaft. Und es macht Freude. (Fortsetzung folgt)

WOCHENBLATT Mannheim

03. Mai 2018

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