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Foto: Hans-Peter Schwöbel
Gerne wird warnend auf die Probleme Frankreichs mit seinen Kernkraftwerken verwiesen. Ich würde mir Frankreich mit seiner Tendenz zur energetischen Monokultur nicht zum Vorbild nehmen. Eine vernünftige Investitions- und Ressourcenpolitik achtet auf Streuung von Risiken und Chancen – ökologisch, technisch, ökonomisch und politisch. Von (fast) nur Kernkraft ist ebenso abzuraten, wie auf ihren völligen Verzicht.
Billig ist teuer!
Wir haben uns in die Abhängigkeit billigen Gases begeben, für die wir nun teuer bezahlen. Und die Gasproduzenten können Reibach machen und sich ins Fäustchen lachen. Was heißt ins Fäustchen? Sie lachen uns frech ins Gesicht. Das hätte man wissen können. Eine wichtige Einsicht in ökonomische Zusammenhänge lautet: Billig ist teuer. In der Politik genauso wie im richtigen Leben.
Immanuel Kant: Geschmack ist das Vermögen, Qualität zu beurteilen.
Qualität ist die wirksamste Kostenbremse. Dies gilt nicht nur für Häuser, Straßen und Brücken, nicht nur für Energie-, Produktions-, Kommunikations-, Sicherheits- und Mobilitätssysteme. Es gilt auch für Wissenschaft, Kunst, Bildung und Politik.
Bei Letzteren ist Qualitätssicherung besonders anspruchsvoll und schwierig. Sie gelingt nur durch freien Wettbewerb der Ideen und offene Diskussion ohne Wahrnehmungs- und Denktabus.
Am Beispiel Kunst: Die Macher der diesjährigen Documenta hätten Deutschland und der Welt viel Ärger, Kosten und Schande erspart, wenn sie wenigstens so viel Kompetenz versammelt hätten, um zu erkennen: Der bösartige Antisemitismus bestimmter „Kunstwerke“ geht einher mit schauderhafter künstlerischer und philosophischer Qualität. Verschiedene Gruppen, besonders aus dem halluzinativen „Globalen Süden“, haben in Kassel jahrzehntealten Müll recycelt.
Was aus der Dummheit wächst
Dass dieser in die einstmals bedeutende Ausstellung gelangen konnte, zeigt wie hermetisch, borniert und gleichzeitig selbstbewusst dieses Milieu ist. Sie sind die GUTEN. Es gibt ein besonders aggressives Selbstbewusstsein, das aus der Dummheit wächst. Aber so dumm sind diese Leute nicht, als dass sie uns Deutsche nicht richtig eingeschätzt hätten: Unter der Fuchtel dieser Gut-Menschen machen wir uns lieber ins Hemd, als ihnen und ihren in- und ausländischen Protagonisten auf die Finger zu klopfen.
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 05. November 2022
Fortsetzung folgt.