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Schloss Eberstadt
Glückliche Stunden im Dorf meiner Kindheit: Buchen-Eberstadt
Hans-Peter Schwöbel
Ich hörte sagen, „...man kann seine Heimat verlassen, aber die Heimat verlässt einen nie“. Ob dies für alle Menschen gilt, weiß ich nicht. Für mich trifft es zu. Als ich 7 Jahre alt war, haben mich meine Eltern aus dem Dorf meiner Kindheit, Eberstadt, nach Mannheim entführt.
Ich habe viel von der Welt gesehen. Aber nie hat mich mein Dorf verlassen. Nie bin ich ein richtiger Großstädter geworden. Immer zieht es mich zu kleinen Strukturen: Dorf, Randsiedlung, kleine Stadt, Kibbuz... Gerade geistig ist die Provinz ein Ort, der sich vor den Ballungszentren mit ihren oft eitlen Eliten (Anagramm) nicht verstecken muss. Der Geist weht, wo er will, wacht, wo er will, lebt, wo er will, lacht, wo er will.
Im Juni wurde Susanna und mir ein besonderes Glück zuteil. Ich war eingeladen, im Eberstadter Schloss der Grafen Gatterburg mein Programm aus Satire, Poesie und Dialekt, Der mit dem Wort tanzt zu bieten im Innenhof des Schlosses, in dem ich 7 Jahre meiner Kindheit verbracht habe.
Mein Auftritt war Teil des Doppeljubiläums 1250-Jahr-Feier Erwähnung Buchens und 50 Jahre seiner Stadtwerdung. Diese Gemeinden bilden heute die Stadt Buchen: Bödigheim, Buchen-Stadt, Eberstadt, Einbach, Götzingen, Hainstadt, Hettigenbeuern, Hettingen, Hollerbach, Oberneudorf, Rinschheim, Stürzenhardt, Unterneudorf und Waldhausen. Was für eine feine Stadt, die vor allem aus Dörfern besteht. Und sie feiern die gemeinsamen Jubiläen mit jeweils eigenen Festwochen. So auch Eberstadt oder noch schöner im Dialekt: Ewerrscht.
Es war ein wunderbarer Abend im Schlosshöfle: hohe Aufmerksamkeit und Konzentration. Viel Denken, viel Lachen, viele schöne Begegnungen. Meine Heimat ist in mir und ich bin in ihr.
Ortsvorsteher Nico Hofmann überreicht mir die Jubiläumsfestschrift
Ingeborg, Hans-Peter und Susanna
Meine Schwester, Ingeborg Schwöbel, kam von Bad Nauheim nach Ewerrscht, um mit Freunden am Abend im Schloss dabei zu sein, in dem auch sie 7 Jahre ihrer Kindheit verbracht hat.
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 27. Juli 2024