Der Schwöbel-BLOG am Samstag

Stilles Licht

 

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Susanna Martinez und Hans-Peter Schwöbel 

Stilles Licht

Eine poetische Evolutionstheorie der Weihnacht

Hans-Peter Schwöbel

Wir kommen von weit: Höhlenmenschen sind wir und Nomaden offener Savannen. In die dunklen Gewölbe von Kirchen und Kaschemmen zieht es uns ebenso wie an die Ufer ingwerfarbener Weizenfelder. Wir steigen aus dem Wasser, kriechen aus der Erde, klettern von den Bäumen, landen aus der Luft.

Deshalb duftet uns Erde so gut. Deshalb lieben wir den Fluss als nimmermüden Begleiter. Deshalb erkennen wir in den Bäumen unsere Brüder. Deshalb macht uns frische Luft so glücklich. 

Und achten wir die immergrünen Zweige von Tannen und Fichten! Verwandeln sie doch das Licht der Wintersonne in dunkelgrüne Liebkosungen, die uns heilen können von Niedergeschlagenheit und Angst... 

Stille Nacht, heilige Nacht! Die Sehnsucht nach Weihnachten ist viel älter als das Fest selbst. Unsere Geschwister, die Juden, feiern des Lichtfest Chanukka, und erinnern an die Weihung des Tempels in Jerusalem im Jahre 164 v. Chr. Aber selbst damals haben wir die Sehnsucht nach Geborgenheit in dunkelwarmem Licht schon ewig in uns getragen. 

Weihnachten ist das Lichtfest der Christen. Es fühlt sich anders an als all unsere anderen Feste. Bis es soweit ist, haben wir fast das ganze Jahr schon auf dem Buckel, das Gerade und Krumme, des Schlimme und Schöne: Arbeit, Ärger, Glück, Freude. Wir haben gefroren und geschwitzt, gezittert und getobt, geredet und geschwiegen, gelacht und geweint. 

In der Weihnacht können wir Unterschlupf suchen und uns vorstellen, nie mehr gefunden zu werden von Kampf und Enttäuschungen, von Erfolg und Misserfolg, von Klimawandel und Krieg, von Flucht und Invasion, von Krankheit und Tod. Natürlich werden wir von all dem wiedergefunden – aber in der Weihnacht schützt uns ein warmer Ton, ein guter Duft und das Licht, das Stille Licht. Es vertreibt das dunkle Warme nicht, es verbündet sich mit ihm! 

Und das Christkind? Das ist wie wir: klein, schwach, verletzlich: Gott im Stroh ist nicht allmächtig! Er kann nicht uns, wir müssen ihn beschützen. 

Susanna und ich wünschen Euch und Ihnen zu Weihnachten und für ein Neues Jahr: Friede, Gesundheit, Glück; liebe Menschen für uns und für Andere. Mögen wir den Kantischen Mut finden, uns unseres eigenen Verstandes zu bedienen. Mögen wir den Ängsten widerstehen, die uns zu Mitläufern machen können. Mögen wir unsere deutschen, europäischen und abendländischen Kulturen schützen und weiterentwickeln. Mögen wir den Aufrechten Gang lernen. Jeden Tag. 

 

Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 21.12.2024

 

 

 

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