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Gemälde: Waltraud Gossel (Ausschnitt)
„Lichtung - manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern. werch ein illtum.“ (Ernst Jandl, 1966)
Manchmal gelingt es, in zwei Zeilen mehr zu sagen als auf tausend Seiten. Jandls Worte wirken wie hineingeschrieben in unsere Tage. Dabei ist sein Text fast sechzig Jahre alt. Auch damals schon waren faschistoide und stalinoide Tyrannei einander zum Velwechsern ähnlich. Jandl war kein Prophet, sondern ein unbestechlicher Beobachter.
Rotlackierte Faschisten. Braunlackierte Kommunisten.
Teil 2
Inkarnation des Totalitären
National-Sozialismus und Kommunismus sind Inkarnationen des Totalitären. Sie trachten danach, das Individuum und seine Würde zu zerstören und die Gesellschaft zu verstaatlichen. Das Individuum wird durch Uniformierung unsichtbar gemacht. Unübertroffen der „Mao-Look“. Der Große Vorsitzende kannte keine Männlein, keine Weiblein und schon gar keine Andersdenkenden, sondern nur noch gleichgeschaltete Puppets-on-a-String, tanzend an den Fingern eines Gottes, namens Mao.
Die machtpolitischen Grundmuster von Kommunisten und National-Sozialisten weisen enorme Ähnlichkeiten auf. In beiden Fällen ist der Staat Beute und Instrument der „Partei“.
Partei ist dabei ein Fakewort für Machtstrukturen, die Parteien, also Teile vom Ganzen, ausschließen und sich auf Propaganda, Geheimdienste, Mitläufertum, Gewalt und Denunziation stützen. Und auf Mütterchen Angst. Weder NSDAP noch KPDSU oder SED sind Parteien im Sinne des Wortes. Sie sind despotische Bürokratien. Beiden ist gemeinsam: anti-christlich, anti-semitisch, anti-bürgerlich, anti-westlich. Hehres Ziel dieser Despotien ist die Große Harmonie im Paradies der reinen Rasse, bzw. der konfliktfreien, klassenlosen Gesellschaft: GemeinsamZusammenMiteinander. Wer erkennt und ausspricht, dass diese Paradiese in die Hölle auf Erden führen, wird verfolgt.
Worin soll der relevante Unterschied zwischen den rotlackierten Faschisten und den braunlackierten Kommunisten bestehen? Europäische Linke, besonders markant in Frankreich, leugnen seit Jahrzehnten die Konvergenz zwischen diesen monströsen Fehlentwicklungen des letzten Jahrhunderts und bis heute. Die Caféhaushocker Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir haben sich immer als Anti-Faschisten inszeniert und gleichzeitig mit Stalinisten poussiert. Mit Faschisten übrigens auch.
Noch auf seine alten Tage hat Sartre in Paris auf der Straße maoistische Zeitungen verkauft und das „revolutionäre“ Ansehen des Verbrechers Andreas Bader erhöht, indem er ihn in Stammheim besuchte. Dass er Bader nach dem Besuch „ein Arschloch“ genannt hat, wurde in der auch damals schon geframten medialen Öffentlichkeit nicht wahrgenommen.
Sartre und de Beauvoir haben mit ihrem Geschwurbel Millionen Menschen närrisch gemacht. Hochkarätige Intellektuelle, die sehr viel mehr zu bieten haben als sie, wie Manès Sperber und Albert Camus, haben sie an die Wand gedrückt. Camus und Sperber waren mutige, aufrechte Anti-Kommunisten, die von den eitlen „Mandarins von Paris“ (Simone de Beauvoir) ausgegrenzt wurden.
Ihr Verrat hat sich für Sartre und de Beauvoir in jeder Hinsicht gelohnt. Die WOKEN, der anti-emanzipatorische FEMINISMUS und die ANTIFA von heute sind unter anderem Enkel von Sartre und de Beauvoir. Camus ist demgegenüber fast und Sperber ist weitgehend vergessen.
P.S.
Wenn es eines weiteren Beweises bedurft hätte, dass Broder Recht hat, dann hätten ihn die antidemokratischen, rechtsstaatsfeindlichen und grundgesetzwidrigen Krawalle der ANTIFA gegen den Bundes-Parteitag der AfD in Riesa erbracht:
„Der neue deutsche Faschismus hört auf den Namen Antifa.“
Henryk M. Broder, Cato 5/2024
Fortsetzung folgt.
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 25.01.2025