Der Schwöbel-BLOG am Samstag

Braunlackierte Kommunisten. Rotlackierte Faschisten. Teil 3

 

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Kommunist3

Gemälde: Waltraud Gossel (Ausschnitt)

Braunlackierte Kommunisten. Rotlackierte Faschisten.

Teil 3

Personenkult als Machtinstrument

Kommunismus und Faschismus sind kollektivistische Ideologien, die die große Gemeinschaft zu Lasten von Individuum und kleinen Gruppen, besonders auch der klassischen Familie, extrem überhöhen.

Beide Formen von Umnachtung sind zutiefst glaubensfeindlich, vor allem anti-christlich und anti-semitisch. Gleichzeitig inszenieren sie sich selbst als religiöse Systeme, über denen ein „Erlöser“ steht. Der Personenkult um Lenin und Stalin war dem um Hitler ebenbürtig. Mao Tsetung (Dzedong) übertraf ihn bei Weitem. Mao und seine Machtlinge sind rote Faschisten, Hitler und seine Spießgesellen braune Kommunisten. Was soll daran unverständlich sein? 

Beide Systeme weisen die gleiche totalitäre Ästhetik auf

Politische und religiöse Ästhetik ist nichts Peripheres, Äußerliches. Sie gehört zum tiefsten Inneren von Religionen und Weltanschauungen. Sich vom Vibrieren und Schaudern, vom Charisma totalitärer Ästhetik zu emanzipieren, ist vielleicht das Schwerste, wenn es darum geht, diese Übernachtungen zu überwinden. 

Die gemeinsame Ästhetik des Machtrausches von Kommunisten und Faschisten ist mit Händen zu greifen. Viel „Kunst“ der Nazis und des „sozialistischen Realismus“ könnte man an eine Wand hängen und die Zuschauer rätseln lassen, was was ist. Die Hitler-Jugend und die Freie Deutsche Jugend (FDJ) der DDR könnten gemeinsame Zeltlager veranstalten, ohne tiefgreifende Unterschiede zwischen sich zu sehen, zu riechen, zu schmecken und zu ahnen. 

Gewaltige ritualisierte Massenaufmärsche, um Anhänger zu beeindrucken und Feinde zu bedrohen. Feindbilder sind existenziell für totalitäre Systeme und Bewegungen. Sie beziehen aus dem Schüren von Feindschaft ihre Pseudo-Legitimation. Sie spalten und zersetzen. Kommt uns das nicht bekannt vor? 

Wer muss nicht an die hasserfüllten Großdemonstrationen und aufgehetzten Menschen im „Kampf gegen rechts“ im Januar / Februar 2024 denken? Und Schilder mit der Aufschrift „Ganz XY hasst die AfD!“ Gerne auch „Ganz XY hasst die Polizei!“ Eine Demonstrantin in Mannheim zeigt am 27. Januar 2024 stolz das Schild: „Meine Hühner hacken den Nazis die Augen aus!“ Der mit Zwangsgebühren finanzierte ZDF-Clown Jan Böhmermann legt nahe: „…mal Nazis zu keulen…“ Das Ganze als Beitrag zu einer suggestiven, raunenden Kampagne, die das „Recherchenetzwerk“ CORREKTIV mit der Warnung vor einer angeblichen Wannseekonferenz 2.0 im Januar 2024 vom Zaun gebrochen hat. 

National-Sozialisten sind nicht national-konservativ

Eines sind National-Sozialisten sicher nicht: national-konservativ. Die Zuschreibung national-konservativ würde wohl am ehesten auf den Widerstand um Claus Schenk Graf von Stauffenberg zutreffen. Diese mutigen Leute wurden von den rotlackierten Faschisten und den braunlackierten Kommunisten gleichermaßen verachtet und gehasst. Mir scheint, Alice Weidel wollte auf diese Kontexte hinweisen. Fragen wir sie einfach! 

Mit ihren Bemerkungen nehmen Kurt Schumacher und Alice Weidel Systemvergleiche vor. National-Sozialismus und Kommunismus sind natürlich nicht identisch, aber in höchst relevanten Dimensionen so ähnlich, dass der aphoristisch zugespitzte Vergleich vollkommen legitim ist.

In der nächsten Folge werde ich den gestalttheoretischen Ansatz meiner Analyse kurz erläutern.

 

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Henryk M. Broder recht hat:

Der neue deutsche Faschismus hört auf den Namen Antifa.“ 

Henryk M. Broder, Cato 5/24

 

Fortsetzung folgt.

 

Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 01.02.2025

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