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Foto: Hans-Peter Schwöbel
Braunlackierte Kommunisten. Rotlackierte Faschisten.
Teil 4
Ich verstehe meine Systeminterpretationen als gestalttheoretisch geformte Wissenschaft. Die Gestalt (Figur, Muster, Wahrscheinlichkeitsstruktur) einer Entität ist in der Realität nicht einfach vorhanden.
Spätestens seit Kant wissen wir, dass uns die Realität (Kant: Das Ding an sich) nicht unmittelbar zugänglich ist. Wir müssen sie uns über Wahrnehmen, Fühlen, Denken, Erinnern, Erwarten, Vergessen, Interpretieren etc. erschließen und so Vorstellungen (Kant: Erscheinungen) entwickeln. Vorstellungen sind Bewusstseinsvorgänge und damit der unaufhebbaren menschlichen Erkenntnis- und Irrtumsfähigkeit unterworfen.
Ich skizziere die Gestalten von Kommunismus und National-Sozialismus und vergleiche sie im Hinblick auf relevante Gestalteigenschaften. Neben Unterschieden, die nicht unbedeutend sind, arbeite ich die überwältigenden Gemeinsamkeiten heraus. Mein Erkenntnisinteresse ergibt sich aus der Frage, wie diese Systeme sich auf Lebensqualität und Lebensglück, auf Humanum, Würde, Glaube, Gerechtigkeit, Freiheit, Aufklärung, Emanzipation, Verstand und Anstand der Menschen auswirkt.
Diese Fragen erzeugen meine Vorstellungen von Kommunismus und National-Sozialismus. Fazit: Die Ähnlichkeiten sind obszön, niederschmetternd, und abstoßend. Wichtigste gemeinsame Systemeigenschaft ist die Dummheit, verstanden nicht als Mangel an Intelligenz, sondern als ideologische Besessenheit, die nicht verstehen will, was man mit jeder durchschnittlichen Intelligenz leicht verstehen könnte. Die Unterschiede treten demgegenüber zurück und sind besonders interessant für jene, die diese Ähnlichkeiten leugnen, weil sie den Blick in den Spiegel nicht aushalten.
Stiefel, Harlekin und Kalifat
Nie wieder ist Jetzt! Diese Warnung gilt gegenüber allen Formen des Totalitären. Selbst, wenn sie nicht mit Gebrüll und knallenden Stiefeln daherkommen, sondern vielleicht im Gewandt des Harlekins, der Harlekina, zum Beispiel als Gretchen von Stockholm. Greta Thunberg hat im Dezember 2024 bei einer linksextremen israelfeindlichen Hass- und Hetzveranstaltung auf dem Wochenmarkt in Mannheim ihren wirren Redebeitrag mit dem Ruf beendet: „Fuck Israel! Fuck Germany“! Wenn überhaupt aus dem Main-Stream an dieser Dummheit Kritik geübt wurde, dann allenfalls an „Fuck Israel!“ Den Fluch gegen unser eigenes Land und unser eigenes Volk schlucken wir mit gesenkten Häuptern.
Wo Anzeichen für systematische Demütigung realer Menschen zunehmen, wie wir es in Deutschland und anderen westlichen Ländern seit Jahren erleben, flackern bei Verteidigern von Aufklärung und Emanzipation alle Warnleuchten auf.
Totalitärer Islam
In unseren Tagen erweist sich der politische Islam als besonders gefährliche Variante totalitären Machtanspruches. Bezeichnend ist, dass Linke sich mit demagogischem Getöse in den „Kampf gegen rechts“ werfen. Und sich dafür nicht selten finanziell und mit „geldwerten Leistungen“ entlohnen lassen. Wenn Islamisten auf deutschen Straßen ihren Juden-, Christen- und Deutschenhass ausleben, das Kalifat sowie die Scharia fordern, halten unsere Haltungs-Linken mutig die Klappe oder schreien sogar mit. Richtig putzig wird es, wenn „queere“ Demonstranten für die Hamas auf die Straße gehen. Zurecht hat ein gescheiter Kerl angemerkt, dass dies so ähnlich ist, wie wenn Rinder sich für McDonalds ins Zeug werfen.
Totalitarismuskritik
Wenn es um Totalitarismuskritik geht, möchte ich immer wieder auf wichtige Grundschriften dieser Kritik nach dem Zweiten Weltkrieg hinweisen: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde von Karl Popper (1946). George OrwellsRomane Farm der Tiere (1945), 1984 (1948). Sie offenbaren die Grundgestalten des Totalitären.
Inzwischen gibt es eine schier unüberschaubare Fülle an belletristischen und wissenschaftlichen Publikationen, die die offenkundige Konvergenz von Faschismus und Kommunismus thematisieren. Die wissenschaftliche, künstlerische und belletristische Totalitarismuskritik gehört zu den wichtigsten geistigen Ressourcen von Rechtsstaat, Demokratie, Aufklärung und Emanzipation nach 1945. Und sie wurde über all die Jahre aggressiv von Milieus bekämpft, die sich der Linken zurechnen. Warum? Weil sie den Blick in den Spiegel nicht aushalten, ihn aber gerne anderen vorhalten.
Bei dieser Gelegenheit darf ich auf das neue Werk des bedeutenden Filmemachers Imad Karim aufmerksam machen, das ein wuchtiges, aufklärerisches Plädoyer für die offene, demokratische Gesellschaft darstellt und sich gegen totalitäre Tendenzen richtet.
Plötzlich Staatsfeind: https://youtu.be/CTOA7EQpxeY
Es lohnt sich, ihn im Internet anzuschauen. In einem meiner nächsten Blogs werde ich diesen Film kurz vorstellen.
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 08.02.2025