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Gemälde: Waltraud Gossel
Wenn die Guten und Gerechten hetzen, hassen, wüten, schlechten
Hans-Peter Schwöbel
Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht, Ausgabe 2025. Der TILL spricht. Chef-Ideologe? Philoschopheler Schwätzer? Er kommt schnell zur Sache, ääh, zur Rache. „Alice Weidel – das macht Sinn, kandidierte als Reichskanzler… ääh Bundeskanzlerin…“
Dazu wird ein Foto von Frau Weidel vor die Bühne projiziert mit bösem, hartem Gesicht.
Das könne man nicht unterbieten? Falsch gehofft. Jetzt wird Frau Weidels Gesicht mit einer Hitler-Fliege unter der Nase an die Bühne geheftet. TILL: „…denn man hat im rechten Bodensatz da unne, halt so schnell keinen Österreicher gfunne…“ Der Saal tobt: Jubel, Trubel, Massenhass…
TILL ist ein Spießer, der lustvoll anderen den Spiegel vorhält, um nicht selbst hineinzuschaun. Würde er es tun, könnte es ihm vor sich selber graun.
Unter den lustigen Leuten im Saal sitzen hohe Damen und Herren aus Politik, Medien und Kirchen. Niemand protestiert gegen diese billige Menschenhatz. Niemand schämt sich… eine Hoffnung bleibt mir: Vielleicht gab es doch den Einen oder die Andere, die unter ihrer Schminke erröteten.
Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht war nie kritisch. Jahrzehnte dieser Sendung sind die Mainzer Schreihälse der CDU reingekrochen, wo‘s warm rauskommt. Seit vielen Jahren sind sie nun links-läufig, links-mit-läufig. Wer vom selbstgerechten, menschenverachtenden Mainz-Schleim zur Jagd freigegeben ist, wird mit Gewäsch und Kalauern den Narren zum Fraß vorgeworfen. Speichellecken, statt den Mächtigen mutig die Narrenstirn zu bieten.
Auf dem Kölner Zug schaut die „Hexe“ Alice Weidel aus ihrem Knusper-Häuschen und lockt unschuldige Kinder / Jugendliche mit einem Gebäck in Form eines Hakenkreuzes. Die Straße tobt: Jubel, Trubel, Massenhass…
Humor? Dass ich nicht lache. Die Narretei ist schäbiges Alibi, um öffentlich seine Auslöschungsphantasien gegen jene auszuleben, die zum Freiwild erklärt worden sind.
Wie sie den Speichel der Mächtigen lecken,
die Kölner, Mainzer und anderen Jecken…
Das wäre doch mal ein schöner Refrain für eine Bütt bei Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht. Auch die Kölner würde ich gerne damit beglücken.
Fern der Fasnacht auf Deutschlands Straßen das gleiche Bild. Noch nie habe ich so viel Hass gesehen und gehört, wie bei den regelmäßigen Massendemonstrationen der Guten „gegen rechts“. Den Menschen in Deutschland wird seit vielen Jahren von Politik so viel an Angst, Frust, Unterwerfung, Dummheit und Enttäuschung zugemutet, dass ohne heißes, pfeifendes Ventil der Kessel platzen würde. Hass und Hetze gegen alles, was nicht mitschwimmt, dient der kollektiven Triebabfuhr. Mit Pranger und Lust auf Sündenböcke.
Die Ängstiger setzen die Angst der von ihnen Verängstigten als Universalwaffe gegen ihre Kritiker ein. Wichtige Dienste leisten neben ÖRR und anderen Medien sogenannte NGOs = Nicht-Regierungs-Organisationen (!), die ohne Scham von verschiedenen Ministerien mit der Hand gefüttert werden. Vom Geld der Steuer- und Gebührenzahler, die gleichzeitig der Verachtung ausgeliefert werden.
„Der neue deutsche Faschismus hört auf den Namen Antifa.“
Henryk M. Broder, Cato 5/2024
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 08.03.2025