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Foto: Hans-Peter Schwöbel
Demütigen 3
Hans-Peter Schwöbel
In meinem Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 22.02.2025: Du Nazi – Ich Anstand zeige ich diese Gruppen-Dynamik am Beispiel einer Hassorgie gegen Friedrich Merz und die CDU an der Feudenheimer Kulturhalle in Mannheim. Der Hass wirkt und hat die Wahlergebnisse beeinflusst. Nach der Wahl machen sich Friedrich Merz und die Union ihren Demütigern, Hassern und Hetzern untertan. Welch beschämende Politik Unterwerfung durch Demütigung hervorbringt, können wir jeden Tag bewundern.
In Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 08.03.2025: Wenn die Guten und Gerechten hetzen, hassen, wüten, schlechten analysiere ich die Impertinenz, mit der der TILL 2025 in „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ Frau Dr. Alice Weidel zur Nationalsozialistin macht. Damit es auch alle verstehen, wird Frau Weidel mit Hitlers Rotzbremse im Gesicht an die Bühne projiziert. Und der Saal tobt vor Begeisterung
Mir fällt in der aktuellen Politik nicht so leicht jemand ein, der diese Schmähungen weniger verdient hätte als Frau Weidel. Sie ist eine mutige, gescheite und gebildete Frau. An der Attacke ist leicht zu erkennen, dass der Büttenredner Frau Weidels Reden, Gespräche und sonstige Mitteilungen nicht kennt. Er weiß gar nicht, wer das ist, und schlägt einfach auf jemanden ein, auf den eingeschlagen werden darf und soll. Was er von sich gibt, hat nichts mit der edlen Übung Kritik zu tun. Es ist Rufmord. Und der Saal tobt vor Begeisterung …
In der Fasnacht, wie nicht selten im Kabarett, gilt der als großer Meister, der die häufigsten und lautesten Brüller auslöst. Werch ein Illtum … (Ernst Jandl, 1966)
Wenn ich von der Funktion des Exemplarischen spreche, meine ich nicht nur Wörter und Sätze, die es aufs Demütigen abgesehen haben, sondern auch Personen. Der TILL-Sprecher, Dr. Florian Sitte, ist keineswegs der Schlimmste unter den Mainzer „Humoristen“.
Mit Schaudern denke ich etwa an den professionellen Krakeeler und Katholiken Andreas Schmitt. Der glaubt, er böte Satire. Dabei sind seine Schrei-Bütten reine Real-Satire. Sein „Obermessdiener“ beschwört die große Tradition Mainzer Toleranz, um sofort verbale Lynchjustiz gegen Andersdenkende zu verüben.
Wie lange gelingt Guten Menschen, solche Persönlichkeitsdeformationen zu verdrängen? Schmitt bräuchte Begleitung, die ihm hilft, Achtung vor Menschen zu lernen. Dies würde als Achtung vor sich selbst zu ihm zurückkehren. Vielleicht würde ihm christlicher Glaube helfen? Aber, woher nehmen, und nicht stehlen? In den katholischen, den evangelischen, den ökumenischen gutmenschelnden Funktionärshierarchien?
Wer muss da nicht an Dostojewskijs „Die Brüder Karamasow“ denken? In langen Dialogen wird das Geheimnis des Priesters ergründet. Worin besteht sein Geheimnis? Der Priester glaubt nicht an Gott.
„Der neue deutsche Faschismus hört auf den Namen Antifa.“
Henryk M. Broder, Cato 5/2024
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 12.04.2025