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Foto: Hans-Peter Schwöbel
Wind mahlen – Windmale - Wundmale
Hans-Peter Schwöbel
Die Realität meldet sich unverblümt zu Wort. In der Schweizer Wochenzeitung DIE WELTWOCHE vom 14. August 2025 hat Autor Axel Robert Göhring einen Abgesang auf das Windrad angestimmt. Die klima- und umweltschädlichen Wirkungen, die in vielen Fällen von dieser Art der Energiegewinnung ausgehen, können nicht mehr verdrängt werden.
Für eine offene, demokratisch legitimierte und wissenschaftlich fundierte Diskussion ist es wichtig, Einschätzungen zu verbreiten, die der politisch-mediale Komplex ausgrenzt.
Hier der zweite Teil seines Essays Requiem auf das Windrad:
„… Betroffen können übrigens nicht nur menschliche Steuerzahler und Wähler sein, da das Gebrumme und die elektromagnetischen Felder der Windräder auf dem Meer (offshore) die beliebten Wale und andere Meerestiere schädigen oder verscheuchen - im Jagd- oder Brutgebiet wirkt sich das drastisch aus.
Tödlich sind Windrotoren an Land (onshore) zudem für grosse Greifvögel und die sonst streng geschützten Fledermäuse, wie auch die vielen Mikrolebewesen, die das Wirken des Infraschalls nicht überstehen. Der Boden um die WKA ist auf längere Sicht tot. Verfechter der «Erneubaren» behaupten dann gerne, dass Autos und Hauskatzen viel mehr Federvieh töten, aber das bezieht sich auf Kleinvögel wie Amseln und Spatzen.
Plastikfasern an Feldfrüchten
Diese altbekannten und per Propaganda vertuschten Probleme werden durch weitere paradoxe Massnahmen ergänzt, die die Politik gegen Interessen von Natur und Bürgern durchsetzt. Letztes Jahr wurde bekannt, dass im Kreis Gütersloh nach Bruch eines Verbund-
stoffhaltigen Rotorflügels die gesamte Ernte eines benachbarten Maisfeldes auf amtliche Anweisung entsorgt werden musste. Grund: Die Plastikfasern klebten überall an den Feld-früchten.
Noch skandalöser: Eine bayerische Entsorgungsfirma verklappte 150 Tonnen Schrott von alten deutschen Windrädern im tschechischen Jirikov (Georgswalde). Die Firma hatte eigentlich Fördergelder für eine Recycling-Anlage erhalten, ist nun aber bankrott. Die tschechischen Behörden verlangen den Rücktransport nach Deutschland, was der bayerische Staat schultern muss.
Tödlich sind Windrotoren an Land für grosse Greifvögel und die sonst streng geschützten Fledermäuse.
Ein aktueller Windkraftskandal ereignet sich gerade im teuersten Viertel von Berlin: Im Grunewald mit seinen ausgedehnten Waldflächen sollen nun Windräder statt Bäume wachsen. Einziger Grund: Die Stadt muss die Bundesvorgabe in Höhe von 2 Prozent der Fläche erfüllen und fand keinen anderen Standort.
Windkraftpolitik kannibalisiert sich
In einer Reportage des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) beklagte sich vor einiger Zeit ein Windkraftunternehmer, dass die Zulassungsbürokratie regelrecht explodiere. Kein Wunder, die Klimaschutzpolitik ist eine gewaltige Geldumverteilungsmaschine, von der immer mehr Interessensgruppen profitieren wollen.
Unabhängig davon bewies gerade das norwegische Staatsunternehmen Statkraft, dass wetterabhängige Überproduktion, mangelnde Speicher und fehlende Netzkapazitäten - typische Probleme der Erneuerbaren Energien den nordischen Strompreis abrutschen liessen und so für satte Verluste von über 500 Millionen Euro sorgten. Gute Nacht.“
Axel Robert Göhring ist Molekularbiologe und Mitarbeiter des Europäischen Instituts für Klima & Energie (Eike) in Jena.
Weltwoche Nr. 33.25, 14. August 2025
Der Schwöbel-BLOG am Samstag, 20.09.2025